Bedienungsanleitung für Fermenter

Vielen Dank, dass Sie sich für unseren Fermenter entschieden haben! Für den Bau unserer Fermenter verwenden wir hochwertige Teile aus deutscher Produktion. Die Montage erfolgt in Süddeutschland in sorgfältiger Handarbeit. Fertige Fermenter werden einem Überdrucktest von mindestens 10 Stunden unterzogen und erst dann für den Betrieb freigegeben.

Vor dem ersten Gebrauch
Bevor Sie Ihren Fermentationsbehälter zum ersten Mal benutzen, ist es wichtig, einige grundlegende Schritte durchzuführen, um die Sicherheit und Funktionstüchtigkeit des Geräts zu gewährleisten. Befolgen Sie die nachstehenden Anweisungen sorgfältig:
Auspacken und Überprüfen des Behälters
- Auspacken:
- Entnehmen Sie den Fermentationsbehälter vorsichtig aus der Verpackung.
- Entfernen Sie alle Schutzmaterialien und Verpackungen, die sich möglicherweise im Inneren des Behälters befinden.
- Überprüfung auf Beschädigungen:
- Untersuchen Sie den Behälter und alle Zubehörteile sorgfältig auf sichtbare Beschädigungen.
- Achten Sie besonders auf Risse, Dellen oder andere Anzeichen von Schäden am Behälter und den Ventilen.
Reinigen des Behälters und der Komponenten
Reinigung des Behälters:
- Öffnen Sie den Behälter.
- Das Innere des Behälters gründlich mit warmem Wasser ausspülen.
- Verwenden Sie eine milde Reinigungslösung aus Wasser und Spülmittel, um alle Oberflächen zu reinigen.
- Den Ablaufschlauch auf den Ablaufhahn schrauben. Den Ablasshahn öffnen. Gießen Sie milde Essiglösung durch den Schlauch, um das Auslaufrohr im Inneren des Behälters zu reinigen. Verwenden Sie haushaltsübliche Trichter, um die Flüssigkeit durch den Schlauch zu befördern.
- Anschließend den Behälter gründlich mit klarem Wasser ausspülen, um alle Reinigungsmittelrückstände zu entfernen.
- Vor dem Befüllen den Behälter mit etwas destilliertem Wasser ausspülen.
- Ablasshahn schließen.
Reinigung der Kartuschen
Die Kartuschen sind spülmaschinengeeignet. Zur Handreinigung eine milde Lösung aus Spülmittel und Wasser verwenden. Anschließend gründlich mit klarem Wasser nachspülen, um alle Reinigungsmittelrückstände zu entfernen.
Hinweis: Beim Auf- und Abschrauben der Kartusche nicht am Edelstahlnetz der Kartusche fassen, es ist punktgeschweißt und kann leicht abreißen.
Achtung Verletzungsgefahr: Seien Sie beim Reinigen und Befüllen der Kartuschen vorsichtig, sie können scharfe Kanten haben.
Erstbefüllung des Fermenters
Fermentationsgut
Um ein Verstopfen des Ablaufrohres zu vermeiden, wird empfohlen, für die Befüllung des Rohstoffbehälters immer die mitgelieferten Kartuschen zu verwenden. Dazu die Kartuschen mit den gewünschten pflanzlichen Rohstoffen befüllen. Die gefüllten Kartuschen verschrauben und vorsichtig in den Behälter einsetzen.
Tipp: der Fermentationsgut kann in einem Mixer zerkleinert werden. So passt mehr in eine Kartusche und die Extraktion der Pflanzeninhaltsstoffe wird intensiviert.
Starterkulturen
Je nach Volumen des Fermenters 1 bis 4 Liter Starterkulturen in den Behälter geben.
Honigwasser
Die besten Fermentationsergebnisse werden erzielt, wenn Honig als Kohlenhydrat verwendet wird. Je nach Fermentervolumen und natürlicher Süße der Rohstoffe werden 1 bis 2 kg Honig benötigt.
Der Honig wird mit gereinigtem, lauwarmem Wasser verdünnt in Behälter gegeben.
Gereinigtes Wasser
Es wird empfohlen, das Wasser zur Befüllung des Behälters sorgfältig aufzubereiten. Das Wasser muss von Verunreinigungen, wie z.B. Rückständen aus der pharmazeutischen und landwirtschaftlichen Industrie, Metallen, Mineralien usw. befreit werden. Die Reinigung des Wassers kann durch Umkehrosmosefilter oder durch Aktivkohlefiltration mit anschließender Destillation erfolgen. Das so gereinigte Wasser wird so in den Behälter gefüllt, dass der Wasserspiegel ca. 1 cm unter dem oberen Querrohr steht.
Deckel schließen
Nachdem alle Komponenten in die Behälter gefüllt wurden, kann der Deckel geschlossen werden. Vergewissern Sie sich, dass der Dichtring im Deckel sauber und unbeschädigt ist. Verschmutzungen oder Beschädigungen am Dichtring können während des Betriebs zu Undichtigkeiten und Druckverlust führen.
Hinweis: Den Dichtring vor erstem Gebrauch mit warmem Wasser und Spülmittel reinigen.
Druckaufbau
Um zu verhindern, dass sich Alkohol im resultierenden Getränk bildet, wird nach der Abfüllung ein Druck von 3 bis 4 bar aufgebaut. Dazu können handelsübliche Fahrradpumpen verwendet werden. Wer es bequemer haben möchte, kann sich einen Minikompressor besorgen.
Bei der Erstbefüllung kann es bis zu 4 Tage dauern, bis sich der Druck aufgebaut hat.
Fermentationsprozess
Der Prozess lässt sich grob in drei Schritte unterteilen:
- Startphase
- Druckanstieg
- Druckstabilisierung
Startphase
Während dieser Phase zeigt das Manometer keine Aktivität an, für den Neuling sieht es so aus, als ob im Behälter nichts passiert. Das Gegenteil ist der Fall! In dieser Phase vermehren sich die aktiven Mikroorganismen intensiv und der Fermentationsprozess ist in vollem Gange.
Druckanstieg
Nach 1-3 Tagen beginnt der Druck allmählich zu steigen. Steigt der Druck auf über 10 bar, empfiehlt es sich, einen Teil der angesammelten Kohlensäure abzulassen, so dass der Druck zwischen 8 und 10 bar liegt. Um den Druck im Fermenter abzubauen, das Druckablassventil vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Hinweis: Beim Reduzieren des Drucks darf die Kappe des Druckablassventils nicht entfernt werden; sie dient als Drossel für den Gasstrom und dämpft den Geräuschpegel.
Erfahrungsgemäß dauert die Fermentation 5 bis 10 Tage.
Reifeprüfung
Steigt der Druck 36 Stunden lang nicht weiter an, kann eine Probe entnommen werden. Dazu lässt man in ein großes Glas etwas Flüssigkeit ab. Der Hahn muss sehr vorsichtig und langsam geöffnet werden, da im Behälter ein hoher Druck herrscht. Jetzt kann der Geschmack des Getränks beurteilt werden. Ist die Süße noch zu schmecken, sollte man noch ein bis zwei Tage warten und den Geschmackstest wiederholen. Ist die Süße kaum oder gar nicht mehr wahrnehmbar, kann das Getränk in Flaschen abgefüllt werden.
Tipp: Die Kohlenhydrate setzen sich im Fermenter ab. Um einen möglichst gleichmäßigen Geschmack des gezapften Getränks zu erreichen, empfiehlt es sich, den Fermenter vor dem Zapfen zu rollen. Dazu wird der Fermenter vorsichtig auf die Seite gelegt und 5 – 7 mal hin und her gerollt. Dabei auf den Auslaufhahn achten.
Abfüllung
Vorbereitung der Flaschen zum Befüllen
Besorgen Sie die benötigten Materialien:
- Leere Flaschen (z.B. Bügelflaschen)
- Reinigungslösung (z.B. Natronlauge)
- Spülwasser
- Bürsten oder Schwämme (bei Bedarf)
- trockene Tücher
- Taschenlampe (optional)
- Schmutzradierer (optional)
Etiketten und Rückstände entfernen
- Entfernen Sie alle Etiketten, Papier- oder Klebstoffreste von den Flaschen.
- Hartnäckige Rückstände mit warmem Wasser oder einer Reinigungslösung einweichen.
- Rückstände mit Bürsten oder Schwämmen entfernen.
Tipp: Klebstoffreste lassen sich sehr gut mit einem Schmutzradierer entfernen.
Die Flaschen gründlich ausspülen
- Spülen Sie die Flaschen mit kaltem Wasser, um Schmutz und lose Rückstände zu entfernen.
- Legen Sie die Flaschen in eine Reinigungslösung und lassen Sie sie mindestens 10 Minuten einweichen.
- Spülen Sie die Flaschen gründlich mit heißem Wasser, um alle Spuren der Reinigungslösung zu entfernen.
- Die Flaschen nochmals mit kaltem Wasser spülen.
- Anschließend mit destilliertem Wasser ausspülen.
Die Flaschen trocknen und prüfen
- Die Außenseite der Flaschen mit einem Tuch trocknen.
- Sichtprüfung: Die Flasche gegen das Licht halten oder mit einer Taschenlampe beleuchten und auf Risse, Sprünge, sonstige Beschädigungen oder Verschmutzungen prüfen.
- Geruchsprüfung: Riechen Sie an der geöffneten Flasche, um unangenehme Gerüche zu erkennen, die auf Verunreinigungen hinweisen könnten.
Befüllung der Flaschen
Den mitgelieferten Schlauch ausspülen. Diesen auf den Auslaufhahn schrauben. Das Getränk steht im Behälter unter Druck. Sobald der Druck abfällt, z. B. beim Verlassen des Fermenters, entsteht Schaum. Es empfiehlt sich daher, den Inhalt in ein größeres Behältnis, z.B. einen Kaltgetränkeautomaten, zu entleeren. Sobald sich der Schaum gesetzt hat, kann das Getränk in die Flasche abgefüllt werden. Dabei sollten ca. 5 % des Flaschenvolumens frei bleiben. Dieser Leerraum wird für die entstehende Kohlensäure benötigt.
Nach dem Befüllen sind die Flaschen sofort zu verschließen. In den gefüllten Flaschen entsteht in der Regel innerhalb weniger Stunden Kohlensäure. Diese konserviert das Getränk auf natürliche Weise und macht es haltbar.
Hinweis: Bei Verwendung von Bügelflaschen Verschlussdichtungen überprüfen. Lässt sich die Flasche sehr leicht verschließen und öffnen, ist die Dichtung zu stark abgenutzt. In diesem Fall kann der Druck in der Flasche nicht aufgebaut werden und die Haltbarkeit des Getränks ist nicht gewährleistet. Es wird daher empfohlen, die Dichtung oder den kompletten Verschluss auszutauschen. Ersatzteile finden Sie in unserem Online-Shop.
Wichtiger Hinweis: Es kann vorkommen, dass trotz Überdruck im Behälter keine Flüssigkeit austritt. Dies deutet darauf hin, dass das Sieb auf dem Rohr im Inneren des Behälters verstopft ist. In diesem Fall bleibt nichts anderes übrig, als den Behälter drucklos zu machen, um den Deckel öffnen zu können. Danach kann das Getränk aus dem Behälter in ein größeres Gefäß umgefüllt und auf die Flaschen verteilt werden. Anschließend sollte der Behälter gründlich gespült werden, um das Sieb zu reinigen. Zusätzlich wird empfohlen, das Wasser über den Auslaufhahn mit einem Auslaufschlauch in den Behälter zu gießen, um sicherzustellen, dass der Auslauf wieder frei ist.
Lagerung von Getränken
Abgefüllte Flaschen sollten lichtgeschützt und kühl gelagert werden. Erfahrungsgemäß sind die Getränke mindestens sechs Monate haltbar. Der Geschmack der Getränke verändert sich nach der Abfüllung von Tag zu Tag. Die Restsüße wird in der Flasche nach und nach abgebaut, während der Säure- und Kohlensäuregehalt zunimmt. Nach einer Reifezeit von 3 bis 4 Wochen ähnelt der Geschmack des alkoholfreien Getränks dem eines Presecco. Die Geschmacksnoten hängen von den für die Fermentation verwendeten Rohstoffen ab.
Tipp: Gut gelungene Sorten für besondere Anlässe in Sektflaschen mit Schraubverschluss abfüllen.
Sobald das Getränk stoßweise oder nur noch gasförmig aus dem Auslaufhahn austritt, ist der Behälter entleert. Der Hahn ist zu schließen. Es verbleibt noch ca. 1 Liter im Fermenter. Der Rest dient als Starterkultur für die nächste Fermentation.
Wenn die nächste Fermentation innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen geplant ist, kann der Fermenter geschlossen bleiben. Die vorhandene Kohlensäure schützt dann die Reste vor dem Verderb.
Ist eine längere Pause geplant, kann die Kohlensäure abgelassen und der Deckel zur Reinigung des Fermenters geöffnet werden.
Weitere Fermentationen
Ist der Behälter von der vorhergehenden Fermentation noch verschlossen, kann die Kohlensäure abgelassen werden, damit der Deckel geöffnet werden kann. Die Kartuschen herausnehmen und entleeren. Die Kartuschen müssen nicht ausgespült werden, da sie mit aktiven Mikroorganismen bedeckt sind. Diese Mikroorganismen sorgen dafür, dass der Fermentationsprozess schneller in Gang kommt. Um den Start des Fermentationsprozesses weiter zu beschleunigen, wird empfohlen, je nach Fermentergröße noch 0,5 bis 1,5 Liter Fermentum, z.B. aus der letzten Fermentation, in den Fermenter zu geben.
Längere Fermentationspause
Bei längeren Pausen die restliche Kohlensäure aus dem Behälter lassen, damit der Deckel geöffnet werden kann. Kartuschen herausnehmen und entleeren. Kartuschen gründlich ausspülen und trocknen lassen.
Restflüssigkeit aus dem Fermenter gießen und Fermenter mit klarem Wasser gut ausspülen.
Den Schlauch auf den Auslaufhahn schrauben, den Hahn öffnen und etwa einen halben Liter Wasser durch den Schlauch gießen, um den Ablaufschlauch im Inneren des Fermenters zu spülen. Das Wasser aus dem Fermenter ablassen und den Deckel schließen.
Kontakt
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